

Im Gedenken an die Verstorbenen in der Coronapandemie



Ausbildung
Die Ausbildung im Priesterseminar gliedert sich in drei Bereiche:
- Propädeutikum (Vorbereitungsjahr auf das Theologiestudium)
- Studium an der Universität Würzburg und Ausbildung im Priesterseminar (fünf Jahre)
- Pastoralkurs (zwei Jahre)
Die möglichen Zugangswege zu dieser Ausbildung sind die folgenden:

Propädeutikum
Das Vorbereitungsjahr für die nordbayerischen Bistümer (Erzbistum Bamberg, Bistum Würzburg, Bistum Eichstätt, Bistum Speyer) sowie für die ostdeutschen Bistümer (Erzbistum Berlin, Bistum Magdeburg, Bistum Dresden-Meißen, Bistum Erfurt, Bistum Görlitz) findet in Bamberg statt.
Das Propädeutikum umfasst 4 verschiedene Bereiche:
- Sprachenschule
- Glaubensschule
- Bibelschule
- Lebensschule
Auf diesen Ausbildungsabschnitt folgt das Studium, in der Regel an der Universität Würzburg.
Sprachenschule
Für das Theologiestudium sind die alten Sprachen Latein, Altgriechisch und Hebräisch erforderlich.
Im Verlauf des Propädeutikums können zwei dieser Sprachen entfernt werden, sodass diese an der Universität nicht mehr nachgeholt werden müssen:
Latein | Altgriechisch | Hebräisch |
---|---|---|
1. Halbjahr | 1. Halbjahr | 2. Halbjahr |
Für alle, die noch kein Latein hatten | Für alle, die schon Latein hatten |
Wenn schon zwei alte Sprachen mitgebracht werden, wird eine moderne Fremdsprache erlernt, beispielsweise Italienisch oder Spanisch.
Glaubensschule
Die Glaubensschule dient einer ersten Einführung in den Glauben, der auch später an der Universität wissenschaftlich erarbeitet wird. Sie umfasst drei Bereiche:
- Glaubenskurs (Besprechung der Glaubensgrundsätze mithilfe des Katechismus)
- Bibelgespräch (Lesen der Heiligen Schrift und Diskussion)
- Spiritualitätsstunden (Festigung der eigenen Spiritualität)
Bibelschule
Während eines Aufenthalts im Heiligen sowie durch die dortige Besichtigung der heiligen Stätten und das Lesen der Evangelien weitet sich der Blick für die Schrift, das Land und die Leute.
Lebensschule
Zur Lebensschule gehören folgende Punkte:
- Leben in einer Gemeinschaft
- Präsenzwochenenden mit kulturellen, spirituellen und wissenschaftlichen Einheiten
- Sozialpraktikum in einer sozialen Einrichtung
- Stimmbildung / Sprecherziehung
Studium an der Universität und Ausbildung im Priesterseminar
Nach dem Propädeutikum folgt das fünfjährige Universitätsstudium. In der Regel wohnt man in den ersten und letzten beiden Jahren im Würzburger Priesterseminar und studiert an der dortigen Universität; im dritten Jahr aber außerhalb des Priesterseminars und in einer anderen Stadt.
Studienjahr | Schwerpunkte | Besonderheiten |
---|---|---|
1. Studienjahr: | Einführungsphase Jugendpraktikum | Beauftragung mit dem Lektorat |
2. Studienjahr: | Aufbauphase | |
3. Studienjahr: | Wohnen außerhalb des Priesterseminars Studium an einer anderen Fakultät im In- oder Ausland | Externitas |
4. Studienjahr: | Rückkehr ins Priesterseminar Vertiefungsphase Schulpraktikum | Beauftragung mit dem Akolythat |
5. Studienjahr: | Beenden des Studiums Magisterarbeit Gemeindepraktikum | Abschluss "Magister Theologieae |
Während dieser Zeit der Priesterausbildung sollen folgende Bereiche vermittelt werden:
- Menschliche Reife:
Als Priester braucht man einen festen Sitz im Leben. Dazu sind verschiedene Kompetenzen nötig (z.B. Eigenständigkeit, Verlässlichkeit, Kontaktfreudigkeit, Kritikfähigkeit,...). Die Entwicklung all dieser Kompetenzen ist Teil der "menschlichen Reifung". - Theologische Bildung:
Das Wissen, das an der Universität vermittelt wird, soll auch im Seminar und später in der Gemeinde zur Anwendung kommen. Daher ist es z.B. Aufgabe eines Seminaristen, ab dem 4. Studienjahr pro Semester eine Predigt im Rahmen einer Wort-Gottes-Feier oder einer Vesper zu halten. - Geistliches Leben:
Im Seminaralltag sind die Feier der Heiligen Messe, das Beten des Stundengebetes und die eucharistische Anbetung wichtige Elemente, die den Tagesablauf strukturieren. Zum geistlichen Leben zählen aber auch persönliches Gebet, Empfang des Bußsakramentes und Einübung in die persönliche Spiritualität und Schriftbetrachtung - Pastorale Kompetenz:
Durch das Leben in Gemeinschaft und anhand der Semestergespräche (Gespräch zwischen Seminarist und Hausleitung) wird festgestellt, ob man für die Arbeit in der Seelsorge geeignet ist.
An diesen Ausbildungsabschnitt schließt sich der Pastoralkurs an.
Pastoralkurs
Nach dem Ende des Studiums beginnt der 21 Monate lang dauernde Pastoralkurs. Der Priesterkandidat lebt mit in einer Pfarrei und hilft in der Seelsorge - zunächst als Praktikant, danach als Diakon - und in der Schulausbildung. Außerdem beinhaltet der Pastoralkurs einige weitere praxisorientierte Ausbildungsblöcke in Bamberg, Speyer und Mainz.
Zu Beginn des zweiten Pastoralkursjahres erfolgt in der Regel die Diakonenweihe. Der Pastoralkurs findet seinen Abschluss mit der Priesterweihe im Juni des darauffolgenden Jahres.
Religionspädagogische Ausbildung
Die religionspädagogische Ausbildung im Religionspädagogischen Institut (RPI) befähigt dazu, didaktisch-methodische Prozesse zu planen, durchzuführen und zu reflektieren. Die Teilnehmer erwerben die Kompetenzen, religionspädagogische Handlungsfelder sicher zu gestalten: Dazu zählen hauptsächlich der Religionsunterricht in der Schule, die Schulpastoral, aber auch Bildungsveranstaltungen in der Gemeinde oder der Katechese. Darüber hinaus werden sie fähig, auch in anderen Kontexten ihrer Tätigkeit Prozesse didaktisch-methodisch zu strukturieren und rhythmisieren.
Die Ausbildung umfasst sechs Kompetenzbereiche: „1. Theologie und religionswissenschaftliche Aspekte; 2. Pädagogik und Psychologie; 3. Lehrerpersönlichkeit und Lehrerrolle; 4. Spiritualität und Glaubenspraxis; 5. Lehrplan und Unterrichtsplanung; 6. Didaktik und Methodik“. In diesen Bereichen erwerben Sie Kompetenzen, indem Sie Ausbildungseinheiten im RPI besuchen, Religionsunterricht erteilen - anfangs begleitet, später selbstständig - und ihre Kompetenzen in weiteren Bildungsveranstaltungen anwenden. Die Ausbildung endet mit der Zweiten Dienstprüfung.
Anmeldung
Allgemein gilt für den Start in die Ausbildung zum Priester:
- Der erste Schritt auf dem Weg ins Priesterseminar ist die Vereinbarung eines Gesprächstermins mit dem Regens per Telefon oder E-Mail (s.u.). Für dieses erste Gespräch sind keine Unterlagen notwendig.
- Bei diesem Gespräch mit dem Regens (und dann auch dem Subregens und dem Spiritual) wird besprochen, was den Bewerber zu seinem Berufsziel motiviert und welche Voraussetzungen für eine Aufnahme noch erfüllt werden müssen; außerdem wird geplant, welcher Ausbildungsweg für den jeweiligen Bewerber naheliegt.
Hier erhält der Bewerber dann auch Informationen über den offiziellen Aufnahmeantrag an den Bischof. - Sobald der Bischof dem Aufnahmeantrag stattgegeben hat, hat der Bewerber offiziell den Status "Priesterkandidat" und die Ausbildung kann beginnen.
Adresse des Regens:
Stefan Michelberger
Domerschulstraße 18
97070 Würzburg
Tel: (09 31) 30 47 - 0
E-Mail: regens@priesterseminar-wuerzburg.de
Kontaktdaten
Bischöfliches Priesterseminar
"Zum guten Hirten"
Regens Stefan Michelberger
Domerschulstraße 18
97070 Würzburg
Tel.: +49 (931) 3047-0
Fax: +49 (931) 3047-499
pforte@priesterseminar-wuerzburg.de